Mit dem “Storchennest“ in Grabs wurde zum ersten Mal in der Schweiz ein Bauprojekt umgesetzt, das speziell auf die Bedürfnisse von Kleinkindern ausgerichtet ist. Sowohl bei der Gestaltung als auch der Wahl der Baumaterialien wurde darauf geachtet, dass Sicherheit und Geborgenheit vermittelt werden. Die neuen Gebäude des Storchennests wurden im März 2020 fertig gestellt und erregen mit der speziellen Bauweise aus Holz, Strohdämmung und Lehm überregional grosses Aufsehen.
Die A. Gantenbein AG wurde als ausführendes Holzbauunternehmen für das Projekt ausgewählt. Dank der akribischen Planung und der Vorfabrikation im Werk wurden die beiden Häuser innerhalb von wenigen Tagen aufgestellt. Lukas Gantenbein, der Projektleiter erzählt über dieses besondere Projekt.
Planung
Mit der Planung und den Ausführungsarbeiten des Projekts „Storchennest“ liegt eine sehr spannende Zeit hinter uns. Die Grundidee, die Konstruktion in Holz, Stroh und Lehm auszuführen, kam von der Bauherrschaft. Nun waren wir gefordert alle Detaillösungen zusammen mit dem Architekten auf das Papier zu bringen. Dieser Denkanstoss der Bauherrschaft gab dem Architekten und uns als ausführende Firma eine gute Basis für eine nicht ganz konventionelle Bauweise. Unkonventionell heisst aber nicht gleich kompliziert – Einfachheit und Altbewährtes sollen in die Konstruktion und die Wahl der Materialien einfliessen.
Für uns war klar, dass diese althergebrachte Konstruktion im modernen Holzelementbau ausgeführt werden soll. Somit konnten alle Vorteile der Vorfabrikation im Holzsystembau genutzt werden. Der Entwurf des Projektes wurde bereits in Anwendung der wichtigsten Grundregeln geplant. Durch die enge Zusammenarbeit des Architekten und Holzbauers in der Anfangsphase konnte das Einmaleins des Holzbaus und die Ausführungspläne auf einen Nenner gebracht werden.
Produktion
Der optimale Dämmstoff aus der Natur ist Stroh. Das Abfallprodukt aus der Landwirtschaft lässt sich prima in Isolationsstoff verarbeiten. Dazu wurden 510 Kleinballen in Rahmen aus Brettschichtholz gepresst. Der Dämmwert erfüllt die heutigen Standards und ist zudem atmungsaktiv.
Dank der einfach gewählten Konstruktion konnte die Elementproduktion der Strohwände effizient in wenigen Wochen umgesetzt werden. In der vom Wetter geschützten Werkhalle wurden bereits im Frühsommer die 13 Lastwagenladungen mit Wand-, Boden-, und Dachelementen vorfabriziert. Einmal aus dem Schutz der Halle entlassen, kam es dann ganz auf das Wetterglück an – denn nur bei trockenem Wetter konnte die sogenannte „Aufrichte“ der beiden Häuser starten.
Montage
Der Beginn der Aufrichtarbeiten ist für den Zimmermann und alle am Bau beteiligten Personen immer ein freudiges Ereignis. Wand für Wand wurde mit dem Kran auf der Baustelle an ihren Bestimmungsort gehievt; ein Element nach dem anderen gesetzt, ausgerichtet und verschraubt.
Nach der Montage der Aussen- und Innenwände folgte dann das Anbringen der Bodenelemente. Diese wurden als Hohlkasten von uns im Werk vorgefertigt. Gefüllt wurden diese Elemente mit 10cm Kies, um den hohen Schallschutzanforderungen gerecht zu werden. Mit freien Spannweiten von bis zu 6.5m und einer Breite von 2m waren die einzelnen Bodenelemente mit 2.5 Tonnen sehr schwer.
Das schützende Dach wird mit Altpapier respektive Zellulose gedämmt. Raumseitig wurde an das Element eine fertig geschliffene Fichtenplatte bereits bei uns im Werk montiert. Kaum waren die Elemente mit dem Kran gesetzt, verlieh die fertige Oberfläche dem Raum seinen Charakter.
Durch die akribische Planung der Detaillösungen und die Vorfabrikation im Werk konnte auf der Baustelle enorm Zeit eingespart werden. Mit einem sechsköpfigen Team wurden die beiden Häuser des Storchennests innert kürzester Zeit aufgestellt.
Das Video zum Projekt:
Die Begeisterung für die Konstruktion ist nach wie vor gross und die Faszination für dieses Projekt liegt für mich hauptsächlich in der Einfachheit des gesamten Wandaufbaus mit nur drei Schichten aus Holz, Stroh und Lehm.
Lukas Gantenbein, Projektleiter
Berichte über den Bau aus der Presse
Über dieses Projekt wurde auch im St. Galler Bauer berichtet. Den lesenswerten Artikel möchten wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten.
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